Die Vorlesung als Methode ist angemessen, um kognitive Lehr- und Lernziele umzusetzen. Der Aufbau von methodischen und sozialen Kompetenzen lässt sich in der klassischen Vorlesung nicht ohne weiteres realisieren.
Die Vorlesung ist eine dozentenzentrierte Methode. Studierende bleiben in der Regel fast ausschließlich in einer aufnehmenden Rolle.
Daher sollten Lehrende zur Aufrechterhaltung von Konzentration und Aufmerksamkeit bei den Studierenden neben der inhaltlichen Planung insbesondere lerntheoretische und Motivationsaspekte berücksichtigen.
Voraussetzung für eine lernintensive Vorlesung ist vor allem eine gute Vorbereitung. Die/der Vortragende sollte konkrete und kleinschrittige Lehr- und Lernziele formulieren. Diese sind einerseits Gestaltungshilfe für die/den Lehrende/n selbst, andererseits Grundlage für eine nachvollziehbare Struktur.
Auch in Vorlesungen kann und sollte eine Lernkontrolle erfolgen. Die Formulierung „Wer hat noch Fragen“ reicht allerdings nicht aus, um Lernzuwachs zu erfragen.
Zur Vorlesung gehörende Übungen bzw. vertiefende Lerneinheiten sollten zum einen mit den jeweiligen Vorlesungen inhaltlich unmittelbar und sinnvoll verknüpft sein und zum anderen weitere methodische Vorgehensweisen beinhalten, um den Vertiefungs- bzw. Übungscharakteranspruch umsetzen zu können. Dies ist z.B. durch die Bearbeitung von Übungsaufgaben oder problemorientierte Fragestellungen in Kleingruppen möglich.
Die Realisierung auch anderer als kognitiver Lehr- und Lernziele in Veranstaltungen mit großen Zuhörerzahlen ist möglich, erfordert aber andere Lernarrangements. Alternativen zur Vorlesung finden sich u.a. in kleinen eLearning-Lösungen und im Modell des Inverted Classroom.