Was machen Werkstoffingenieure nach dem Studium?
Allgemeines: Die Berufsaussichten im Bereich Werkstoffe sind seit Jahrzehnten sehr gut. Dabei verdient man gut und kann zwischen verschieden Technologiebranchen wechseln. Mittlerweile sind fast 400 Absolventen unseres Instituts für Werkstoffe mit ihrer Entscheidung für Werkstoffe sehr zufrieden. Die Frauenquote am Institut für Werkstoffe in unserer Fakultät für Maschinenbau ist seit jeher überdurchschnittlich hoch.
Tätigkeitsfelder: Man kann als Werkstoffingenieurin oder Werkstoffingenieur in der Industrie, in Forschungsinstituten, bei Abnahmegesellschaften, als Gutachter, im Technologietransfer und in der Lehre tätig sein. Im Folgenden geben wir einige Beispiele zu möglichen Arbeitgebern. Diese Aufzählung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, es handelt sich um einige von vielen weiteren Möglichkeiten.
Industrie: In der Industrie kann man bei Halbzeugherstellern (wie Deutsche Edelstahlwerke, ThyssenKrupp, Alcan, Plansee) arbeiten. Dort werden Halbzeuge erzeugt, die schmelzmetallurgisch oder pulvermetallurgisch hergestellt werden. Es geht dabei um Stahl (unlegiert und legiert), Leichtmetalle (Al, Ti und Mg), um Refraktärmetalle (Mo und W) und um Cu-Legierungen. Man kann bei Firmen tätig sein, die Bauteile, Komponenten und Systeme herstellen (Bauteile: TRW, Lager: FAG, TK Rothe Erde, Turbinenschaufeln: Doncasters, Zahnräder: GKN Sintermetals, Turbinen: Alsthom, Siemens, MTU, Motoren: MAN, Getriebe: Eickhoff, Bosch). Auch Automobilhersteller (Opel, VW) und Automobilzulieferer (viele KMUs) sind bekannte Arbeitgeber. Es wird auch zunehmend attraktiv, in der Medizintechnik zu arbeiten (z. B. medizinische Implantate: Cortronik, Admedes Schüssler, zahlreiche KMUs). Viele Werkstoffabsolventinnen und -absolventen gehen auch zu Anlagenbetreibern (Kraftwerke: RWE, Chemieanlagen: BASF, Beyer, Flugzeuge: Lufthansa).
Universitäten und Forschungsinstitute: Für Werkstoffingenieurinnen und -ingenieure mit Spaß an der Forschung gibt es gute Aussichten. Wer eine wissenschaftliche Laufbahn anstrebt, kann sich an einer Universität (durchaus auch an unserem Institut für Werkstoffe) weiterqualifizieren. An unserem Institut für Werkstoffe gibt es gute Möglichkeiten zur Promotion. Promotionsstellen werden von verschiedenen Forschungsförderern, für unseren Lehrstuhl vor allem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Über 50 % der Promotionen von Frauen an der Fakultät für Werkstoffe wurden am Institut für Werkstoffe erarbeitet. Man kann an einem der deutschen oder internationalen Forschungsinstitute arbeiten (HZ Berlin, FZ Jülich), man kann einem Max-Planck-Institut (MPIE Düsseldorf) und an Fraunhofer-Instituten arbeiten (IWM Freiburg, IFAM Bremen/Dresden).
Abnahme-Gesellschaften: Man kann sich mit Überwachung und Zulassungsprüfungen befassen und beim TÜV oder beim Germanischen Lloyd arbeiten.
Gutachterliche Tätigkeit: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, als Gutachter tätig zu werden, zum Beispiel bei Versicherungen (Allianz) oder in Sachverständigenbüros. Ein Arbeitgeber in diesem Bereich ist auch die BAM, die Bundesanstalt für Materialprüfung in Berlin.