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III. Philosophischer Diskurs.

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Friedrich Kirchner: Individualität

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Individualität (franz.) heißt die Eigentümlichkeit des einzelnen Wesens, der Inbegriff seiner Eigenschaften. Jeder Mensch besitzt eine Individualität; denn leiblich und geistig gibt es nicht zwei gleiche Menschen. Jeder hat sein eigenes Aussehen, seine Körperkonstitution, sein Temperament (s. d.) und seine Anlagen, deren besondere Zusammenstellung die Vorbedingung seiner Leistung, seines Glückes ist. Oft tritt die Individualität eines Menschen nicht stark hervor. Es gibt Dutzendmenschen. Ist z.B. Denken, Fühlen und Wollen gleichmäßig schwach veranlagt, so wird ein solcher Mensch gar nichts Besonderes leisten, doch in seiner Beschränkung zufrieden sein; ist umgekehrt eine gleichmäßig starke Anlage vorhanden, so wird er ein sehr nützliches und glückliches Glied der Gesellschaft. Das sind die harmonischen Naturen ohne besonders hervorstechende Züge. Bei den übrigen wiegt eine Funktion des Geistes vor und macht die Individualität stärker sichtbar. Übrigens ist Individualität und Charakter nicht dasselbe. Die Individualität ist das, was die Natur von selbst Besonderes aus dem Menschen gemacht hat, der Charakter beruht auf der sittlichen Arbeit des Menschen an sich, die oft in einen Gegensatz zur Natur tritt.



* Friedrich Kirchner: Wörterbuch der philosophischen Grundbegriffe. 5. von Carl Michažlis neubearbeiten Auflage, Leipzig 1907. (Erste Ausgabe: Heidelberg 1886)

© Digitale Bibliothek Band 3: Geschichte der Philosophie

Letzte Aenderung: 16:08 22.10.2005

 
 
 

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