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III. Philosophischer Diskurs.

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Kirchner_Individuation

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Individuation ist die Sonderung des Allgemeinen in Einzelwesen. Über das Prinzip derselben (principium individuationis) haben sich Normnalisten und Realisten im Mittelalter heftig gestritten. Jene behaupteten, das Individuum werde in und mit der Wirklichkeit (so die Scotisten), die Realisten dagegen durch die Gattung (so die Thomisten). Spinoza (1632-1677) faßte als Prinzip der Individuation die Negation auf. Leibniz (1646-1716) dagegen verfocht 1663 die nominalistische These, als deren erste Vertreter er Petrus Aureolus und Durandus anführt, »was ist, ist durch sein Dasein selbst Individuum«. Schopenhauer (1788-1860) sieht in Raum und Zeit, die ihm mit Kant freilich nur subjektiv sind, das principium individuationis. Durch Raum und Zeit ist alle Vielheit bedingt. Alle Vielheit und Verschiedenheit der Individuen existiert daher nur in der Welt als Vorstellung.



* Friedrich Kirchner: Wörterbuch der philosophischen Grundbegriffe. 5. von Carl Micha¸lis neubearbeiten Auflage, Leipzig 1907. (Erste Ausgabe: Heidelberg 1886)

 

© Digitale Bibliothek Band 3: Geschichte der Philosophie

 

Letzte Aenderung: 15:56 22.10.2005

 
 
 

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