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Ruhr-Universität Bochum
Sportfakultät
Gesundheitscampus Nord Haus Nr. 10
44801 Bochum
Raum 2.123
Tel.: 0234/3227784
E-mail: adam.frytz@rub.de

Was ist DSSZ?

DSSZ steht für „Deutsch für Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte“ und ist mittlerweile Bestandteil der neuen Lehramtsausbildung an der RUB und auch an einigen anderen Universitäten.

Das DSSZ Modul der RUB steht unter dem Leitspruch „Sprachförderung in allen Fächern“.

Um in Deutschland eine gymnasiale und auch außerschulische Laufbahn einzuschlagen, müssen die SuS die deutsche Sprache beherrschen. Hierbei geht es aber nicht nur um die Alltagssprache sondern viel mehr um Bildungssprache und fachspezifisches Vokabular, sowie ein Verständnis für den richtigen Umgang mit Operatoren. Diese Kompetenzen können von SuS nicht einfach nebenbei erworben werden, oder entwickeln sich gar von allein, sondern müssen explizit gefördert und erworben werden.

DSSZ soll die Lehramtsstudierenden für das Thema der Sprachförderung in multiethnischen und mehrsprachigen Schulklassen und für die Unterscheidung verschiedener Sprachformen sensibilisieren. Mehrsprachigkeit soll von den angehenden Lehrer/innen als Potential der SuS und nicht als Problem wahrgenommen werden.

An der RUB besteht das DSSZ Modul aus 3 Teilen.

Teil 1: Vorlesung „Deutsch für Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte - Sprachförderung in allen Fächern“

Teil 2: e-learning Komponente zur Vorlesung

Teil 3: Fachspezifisches Seminar.

Was ist DSSZ an der Fakultät für Sportwissenschaft der RUB?

Das Fachspezifische Seminar wird von den Lehramtsstudierenden in einem der beiden Fächer absolviert. In diesem Rahmen bietet die Fakultät für Sportwissenschaft seit dem WS 13/14 das Seminar „Sprachförderung im Sportunterricht - Kommunikation, Methoden und Medien im Sportunterricht“ an.

Das Ziel des Seminars im Turnus WS 13/14 und SoSe 14 war es herauszufinden ob Sprachförderung im Sportunterricht möglich ist. Dazu wurden von den Student/innen zu den jeweiligen Themenschwerpunkten beispielhafte Unterrichtsvorhaben entwickelt und gemeinsam mit den Mitstudent/innen im Seminar getestet und evaluiert. Schnell wurde deutlich, dass der Sportunterricht große Potenziale für die Sprachförderung bietet.

In dem Turnus SoSe 2015 geht es darum, diese erarbeiteten Erkenntnisse und auch neue Ideen in der externen Praxis umzusetzen. Das heißt, dass im Seminar weiterhin eine fachdidaktische Vorbereitung auf die jeweiligen Themenfelder stattfinden wird. In dieser Phase des Projektes besteht die Möglichkeit, nach anschließender Reflexion des Unterrichtsvorhabens und darauf aufgebauter Überarbeitung, die geplante Praxiseinheit extern bei einem der Kooperationspartner in Form einer themenspezifischen AG durchzuführen. Es geht uns nun vor allem um die praktische Anwendung der gewonnen Erkenntnisse, um deren Erprobung und anschließende gemeinsame Evaluation. So kann direkt beobachtet werden, welche Fördermaßnahmen „wie“ eingesetzt werden können, und „was“ diese bei den Schüler/innen und deren Sprachgebrauch bewirken. Ziel ist es also zu zeigen, dass die in dem letzten Turnus entdeckten Möglichkeiten für Ansätze von Sprachförderung im Sportunterricht auch in der „realen“ Praxis Anwendung finden können und hier zu sichtbarem Lernerfolg führen. Die Schülerinnen und Schüler sollen im Verlaufe des Vorhabens sowohl in der Qualität ihrer Kommunikation gefördert werden, als auch in ihrer Quantität. Sprich, es soll gefördert werden, dass die Schüler/innen während des Sportunterrichts kommunizieren und so erkennen, dass für das Lösen von Bewegungsaufgaben, vor allem im Team, eine ausreichende Kommunikation und Kooperation förderlich und notwendig ist. Denn oft kann im Sportunterricht das „stumme Fußballspiel“ beobachtet werden, in dem kaum bis gar nicht zielgerichtet kommuniziert wird.

Darauf aufbauend soll die Qualität der Kommunikation der Schüler/innen durch Themenschwerpunkte wie fachspezifische Operatoren und sportartspezifisches Vokabular gefördert werden.

Zusätzlich zu den Fördermaßnahmen die sich auf die Schüler/innen beziehen, sollen vor allem die Student/innen in ihrem Kompetenzrepertoire gefördert werden. Wichtige Themenschwerpunkte sind hier Fremdheit und kulturelle Konflikte, Sportlehrer/innen-Sprache, Methoden und methodische Inszenierungen, bilingualer Sportunterricht, Regeln und Rituale und der Sportlehrer/innen-Habitus die sich im letzten Projekt als vielversprechend herausgestellt haben.

Da, wie oben erwähnt, die Beherrschung der deutschen Sprache, aber auch vor allem die Beherrschung der Bildungssprache in Deutschland Voraussetzung für eine gymnasiale bzw. auch eine universitäre Ausbildungslaufbahn darstellt, ist die Entwicklung von konkreten Lehr- Lernmaterialien, dessen Erprobung in der Praxis und der Austausch mit anderen angehenden Lehrer/innen und bereits berufstätigen Lehrer/innen, über deren Erfolg und neuen Ideen, besonders wichtig. Aus diesem Grund streben wir für die Zukunft an, genau dies zu ermöglichen und zu fördern, so dass sowohl bereits im Berufsleben stehende Lehrer/innen, die nicht in den Genuss einer DSSZ-Ausbildung kommen konnten, als auch das Lehramt anstrebende Studierende, sich jeder Zeit informieren können und ihr Kompetenzrepertoire im gemeinsamen Austausch erweitern können. Der besondere Fokus liegt ebenfalls darin, im Rahmen der studentischen Ausbildung in der Fachdidaktik des Sports, dieses Themenfeld bezogen auf den Paragraph zehn der Lehramtszugangsverordnung zu untersuchen und diesen Auftrag zu erfüllen.

Anhand der Erfahrungen die im Kurs gesammelt werden, vor allem in der kreativen Entwicklung von Unterrichtsvorhaben und deren Umsetzung in der Praxis, werden Konsequenzen für das Fach Sport und dessen Sprachverwendung ermittelt und festgehalten. Diese werden auf dieser Internetplattform zusammengetragen um einen Austausch mit anderen Universitäten, angehenden und praktizierenden Lehrern zu ermöglichen.